Aus Spass wird Ernst
Aus Spass wird Ernst
Erbsenfabrik15.01.2015, 20:00
AUS SPASS WIRD ERNST … ERNST IST JETZT 3 JAHRE ALT …
Ein Projekt von Ivana Rauchmann und Katharina Köller
Schauspiel
Uraufführung am 10.11.2014 Villach: Jugendfestival Lesezeichen (www.jugendlebtstadt.at)
Dauer: 50 Min.
Empfohlen ab 14 Jahre
Vorstellung am 15.1.15 um 20:00
Kontakt: Ivana Rauchmann Mobil 0699 17202714
Autorin: Katharina Köller
Regie: Ivana Rauchmann
Konzeption: Katharina Köller + Ivana Rauchmann
DarstellerInnen: Clara Diemling, Sophie Wegleitner, Klemens Dellacher
Musik: Angelika Haas
Produktion: Tanja Grossauer-Ristl
Mit Unterstützung von: Jugendbüro Stadt Villach, Kulturförderungsinitiative Stadt Villach, Land Kärnten
WIE SELBSTBESTIMMT SIND WIR IN UNSEREM WOLLEN?
Das Theaterstück „Aus Spass wird Ernst“ erzählt eine Geschichte, in der die Dinge anders laufen als geplant. Das Umgehen mit einer ungewollten Schwangerschaft wird zur großen persönlichen Herausforderung für die drei ProtagonistInnen des Stückes.
Die Regisseurin Ivana Rauchmann und die Autorin Katharina Köller haben sich einem mit vielen Tabus belegtem Thema zugewendet um so ihrem eigentlichen Anliegen Ausdruck zu verleihen:
Der Befangenheit menschlicher Entscheidungen und Wünsche in einem Wertekatalog der seinem Wesen nach von Außen bestimmt wird.
Im speziellen Frauen sind mit einer Vielzahl von Idealen und moralischen Kategorien konfrontiert, die ihnen bestimmte Lebensideale aufzwingen. In keinem anderen Bereich wird das so deutlich wie beim Thema Schwangerschaft und Mutterschaft.
TODERNSTE IRONIE
Die eigentlich tieftraurige Geschichte, wird von der Regisseurin mit den Mitteln der Farce erzählt. Die Figuren werden stark überzeichnet und auch das Bühnenbild unterstreicht die groteske Welt in der die Bühnenfiguren agieren. Zentrales Element der Inszenierung sind Gesang und Musik. Die beiden weiblichen Hauptfiguren starten z.B. ihre Bekanntschaft mit einem Duett über die „Gynäkologie“ und artikulieren in ihren weiteren Gesangsauftritten ihre Gefühlslage(n).
ZWEI FRAUEN
Zwei Frauen begegnen sich im Wartezimmer eines Gynäkologen. Anna wartet auf die Durchführung ihrer Abtreibung, Sarah muss nach der bereits dritten Totgeburt eine Kürettage durchführen lassen.
Die beiden Frauen kommen miteinander ins Gespräch. Dabei erzählen sie sich auch von den unterschiedlichen Vorstellungen ihres eigenen Lebens, den Erfahrungen mit ihren Partnern und ihren Ideen zur Mutterschaft. Während Sarah verzweifelt darüber ist keine Kinder bekommen zu können, sieht Anna keine Möglichkeit das Kind zu behalten.
Die Frauen wissen nicht, dass sie vom selben Mann schwanger sind: Von Paul. Telefonisch versucht Paul einerseits seine traumatisierte Ehefrau zu beruhigen und andererseits, die Geliebte in ihrem Entschluss das Kind abzutreiben zu bestärken. Als Paul schließlich selbst im Wartezimmer des Gynäkologen auftaucht, erfahren die beiden Frauen die Wahrheit.
An dieser Stelle stoppt die Inszenierung. Die sogenannte vierte Wand fällt und das Publikum ist aufgefordert, im Dialog mit den Figuren einen möglichen Fortgang der Handlung zu entwickeln. Was könnten die Figuren tun? Was wäre „richtig“/ „angemessen“? Wie würden wir selbst in solch einer Situation reagieren? Die vorgeschlagenen Ideen werden von den SchauspielerInnen spontan übernommen und darstellerisch interpretiert.
CHARAKTERE
Für Sarah ist Mutterschaft zentrales Lebensziel. Ihre mehrfachen Fehlgeburten und die gleichzeitige Erfahrung, dass Ihrer Schwester offensichtlich mühelos gelingt was sie sich selbst so sehnsüchtig wünscht, haben sie zynisch und ungerecht gegenüber ihrem Mann werden lassen. Als sie mit der ungewollten Schwangerschaft der Geliebten ihres Mannes konfrontiert wird, kann sie gar nicht anders als zu versuchen dieses ungeborene Kind zu „retten“. Dabei bleiben ihre Motive zweifelhaft. Zu sehr scheint sie ihr Lebensglück von einem Kind abhängig zu machen und zu sehr projiziert sie ihren eigenen Standpunkt auf jene andere schwangere Frau die ihr im Warteraum der Gynäkologie gegenübersitzt.
Anna ist im Kontrast dazu die andere Frau, die ohne darauf vorbereitet zu sein oder es geplant zu haben, schwanger geworden ist. Die bislang selbstbewusst, selbstbestimmt und unabhängig im Leben steht. Dieser Zufall verlangt nun eine Entscheidung von ihr. Sie muss herausfinden was sie selbst will und vor allem, warum.
TEAM
IVANA RAUCHMANN
Geboren 1980 in Kosice (Slovakei), mit neun Jahren nach Österreich emigriert. Sie lebt und arbeitet in Wien. Sie ist Schauspielerin, Regisseurin und Autorin. Ausgebildete Ergotherapeutin (Diplom 2006). Ausbildung zur Schauspielerin (Schauspielschule Krauss, Diplom 2010), Studium der Pädagogik (Universität Wien, Abschluss 2015). Zahlreiche Engagements unter anderem am Akzent Theater Wien, Sommerspiele Melk, Theater der Jugend, Dschungel Wien und Theater Spielraum für Produktionen von Paulus Manker, Manfred Luderer und Thomas Birkmeier. Im Sommer 2014 inszenierte sie als Regisseurin und Autorin „Wege zum Glück“ im Kulturhofkeller Villach und die Götterdämmerung im Brick5. Als Schauspielerin war sie zuletzt in der Uraufführung von Franzobels „Metropolis“ in der Hauptrolle zu sehen.
KATHARINA KÖLLER
Geboren 1984 in Eisenstadt, lebt und arbeitet in Wien. Sie ist Schauspielerin, Performerin und Theaterautorin. Studium der Philosophie (Universität Wien, Mag.phil.2011) und Schauspiel (Schauspielschule Krauss, Diplom 2010). Als Performerin kollaboriert sie aktuell mit Antony Rayzhekov in der partizipativen Musikkomposition “10VE” (UA 2014, Ourique, Portugal). Teilnahme mit Pink Zebra Theater am „5ème édition du festival culturel international de danse contemporaine au Théâtre National Algérien“. Als Schauspielerin ist sie ab Herbst in „Der Mann ohne Eigenschaften“ am Theater Spielraum zu sehen.
Für ihre Arbeit als Theaterautorin erhielt sie 2012 das DramatikerInnen-Stipendium des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur (bmukk), war nominiert für den Retzhofer Dramapreis sowie den Jungwild Förderpreis für junges Theater. 2014 erreichte sie den zweiten Platz beim Chemnitzer Theaterpreis für junge Dramatik.
ANGELIKA HAAS
Studium der Pädagogik und Sonder- und Heilpädagogik (Uni Wien Dipl. 2006) arbeitet seit 2000 im Bereich Rhythmik & Musik und Tanz mit Kindern an verschieden Institutionen. Seit 2000 als freischaffende Musikerin in verschiedenen Projekten (u.a. mit Renate Hornstein , Ivana Rauchmann…) tätig. Auftritte u.a. im Porgy & Bess und dem Volkstheater.
KLEMENS DELLACHER
Geboren 1986 in Lienz in Osttirol. Nach dem Abschluss der PHTL für Maschinenbau (TU Wien Mag. 2013) studierte er Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Wien. Während des Studiums absolvierte er mehrere Regie- und Dramaturgie-Assistenzen bei Off-Therater-
Produktionen unter Regisseuren wie Adi Hirschal, Nikolaus Büchel, Katrin Schurich und Leila Müller. Seit 2012 studiert er Schauspiel an der Schauspielschule Krauss.
Zuletzt spielte er im Sommer 2014 im Kulturhofkeller Villach in Ivana Rauchmanns „Wege zum Glück“. Er ist ab Herbst in Produktionen am Volkstheater, Theater Akzent und Kabarett Niedermair zu sehen.
CLARA DIEMLING
Geboren 1991 in Rangersdorf. Nach Abschluss des Musikzweigs des BORG-Lienz lebte sie in Massachusetts. Seit 2012 studiert sie Theater-, Film- und Medienwissenschaft und Schauspiel in Wien. Erste Bühnenerfahrungen sammelte sie in diversen Schul- und Off- Theater-Produktionen, sowie in Kleinrollen am Theater in der Josefstadt und dem Volkstheater Wien. Zuletzt spielte sie im Sommer 2014 im Kulturhofkeller Villach in Ivana Rauchmanns „Wege zum Glück“. Ab Herbst 2014 ist sie in „Onkel Wanja“ als Jelena im Theater Akzent zu sehen
SOPHIE WEGLEITNER
Geboren1989 in Wien. Ausbildung zur Kindergartenpädagogin. Seit 2012 studiert sie an der Schauspielschule Krauss in Wien. Unter anderem spielte sie beim Wiener Kurztheaterfestival Mimamusch und im Vestibül des Burgtheaters.
Im Sommer 2014 war sie in Ivana Rauchmanns „Wege zum Glück“ im Kulturhofkeller Villach zu sehen.
TANJA GROSSAUER-RISTL
Studium der Theaterwissenschaft (Mag.phil 2001), Akademische Kulturmanagerin (Dipl. 2012), Regie- und Dramaturgieassistenzen u.a. am Thüringer Landestheater Rudolstadt und am Theaterhaus Jena, Zusammenarbeit u.a. mit Markus Heinzelmann, Tomas Schweigen, Bernhard Dechant, Stephan Lack; Projektleitung: „RomeoundJulia2012“, „Nibelungen2011“, Gaddafis Zelt“; Produktion „Wald-Ein Betriebsausflug“ Viertelfestival Niederösterreich.