„Das Fest“ nach Elfriede Gerstls Kurzroman Spielräume

Posted on:

„Das Fest“ nach Elfriede Gerstls Kurzroman Spielräume

Erbsenfabrik30.04.2017, 19:00

„Das Fest“ nach Elfriede Gerstls Kurzroman Spielräume

Sonntag, 30. April 2017
Einlass 18:30 Uhr
Beginn: 19:00 Uhr

 

Das Fest sagt man hat lange gedauert
das Fest sagt man hat ein jähes Ende genommen
das Fest sagt Nebhut dauert immer noch an
das Ende savt Rettenbacher ist nicht abzusehen
Fest, sagt Grit, was man so nennt
wann, sagt Höbinger, sollen wir auf einem Fest gewesen sein
Auf einem was, Muckentaler staunt nur so.
Elfriede Gerstl, Spielräume, edition neue texte, Linz: Literaturverlag Droschl (Neuaufl. 1993), S. 12

„Das Fest“ basiert auf dem poetisch-experimentellen Kurzroman Spielräume, in dem Elfriede Gerstl satirisch-kritisch ihre Exilzeit der 60er Jahre in West-Berlin unter die Lupe nimmt. Weit davon entfernt, sich von den emanzipatorischen Errungenschaften der 68er Bewegung zu distanzieren, ohne die unsere Welt um einiges ärmer wäre, gilt ihre feministische Kritik der linken Orthodoxie, die ob ihres Patriachalismus, Intellektualismus und ihrer Praxisferne in den Ver/Ruf des Scheiterns gekommen ist. Das „Fest“ kommt als exzentrische Cocktailparty daher – ein Sinnbild sinnentleerter Gesellschaftsrituale – , die zur philosophisch-choreographischen Reflexion über „Fremd-Sein“ und Ausgrenzung mutiert. Erkennbar wird der (klein-)bürgerliche Charakter sich radikal gebärdender AvantgardistInnen, die sich am Ende im Großstadtdschungel und einer wachsenden Einsamkeit verlieren.

Gerstls Montage aus Lyrik, Essay, Erinnerungsbildern und Aphorismen umkreist dieses rastlose Milieu selbsternannter Weltenbummler und – Verbesserer, das selbst weite Teile zeitgenössischer Basisbewegungen charakterisiert, sofern sie ihre Ghettos nicht verlassen.
Gerstl misstraut Dogmen, sie fordert neue Denk-und Handlungs(Spiel-)Räume. Sie will beweglich und unabhängig bleiben, auch sprachlich. Ihr geht es um eine neue Freiheit, ein In-Bewegung-setzen des Texts. Sie will herausfinden, was ein freier Gedanke ist, und unter welchen Bedingungen man ihn äußern kann. Ihr Skeptizismus ist ein permanenter Kampf um das Offen-Halten der Diskurse. „Das Fest“ ist die komplexeste Performance einer Trilogie des experimentellen Theaterkollektiv PROJEKTTHEATER/FLEISCHEREI_MOBIL.

Eintritt: 18€/(erm.) 12€ (freie Spende)
Kartenreservierung unter office@experimentaltheater.com,
weitere Informationen unter: http://www.experimentaltheater.com/termine/artikel/getarticle/News/detail/nebeneinander-abseits-benefiz-performances-nach-texten-von-elfriede-gerstl/

Konzept/Regie/Raum: Eva Brenner(A/USA), Assistenz: Daphne Schöning(A), Elisabeth Nesensohn(A), Safet Murati(KOS), Dramaturgie: Matthias Fallenstein(D), Dramaturgische Mitarbeit: Joschka Köck(D), Ausstattung: Markus Kuscher(A); Performance: Michaela Adelberger(D), Constance Hyrohs(A), Sibylle Starkbaum(A), Kari Rakkola(FIN), Karim Thiam(SN); Choreographie: Sibylle Starkbaum(A), Musik: Walter Nikowitz(A/ARG); Produktionsleitung: Andrea Munninger(A)

Dank an: BKA- Kunst, Kulturamt der Stadt Wien, Bezirksförderung Innere Stadt; Mit Unerstützung von: Barockmalerin und Gerstl-Mode-Archivarin Raja Schwahn-Reichmann, Gerstl-Kenner Matthias Fallenstein, Autor und ehemaliger Lebensgefährte Herbert J. Wimmer und der Gastwirtin sowie Café KORB Besitzerin Susanne Wild, Cafe Siebenstern, Brick- 5, Direct Marketing, Institut Dr. Schmida, Michael Genner; Die Benefiz-Aktion findet zugunsten von „Asyl in Not“ statt.

Impressum: FLEISCHEREI_mobil, Verein Projekt Theater, Märzstraße 156/40, 1140 Wien, office@experimentaltheater.com , www.experimentaltheater.com
Pressekontakt: Andrea Munninger, 0699/19900952, office@experimentaltheater.com

Kommentare geschlossen.